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Die Schulmedizin bezeichnet das Maul als Kopfdarm-Bereich, was schon deutlich zum Ausdruck bringt, dass Verdauung genau hier anfängt. Als Beginn des Verdauungstraktes dient die Maulhöhle der Nahrungsaufnahme, -zerkleinerung und -verdauung (→ Maulverdauung). Sie zerkleinert Vielfachketten mit Hilfe von Enzymen.

Pferde als Dauerfresser sollten möglichst häufig kleine Mengen fressen und sie müssen kauen, kauen und nochmals kauen, damit viel Speichel produziert wird. 40 Liter täglich und mehr kommen da zusammen. Störungen im Kopfdarm-Bereich schränken diesen Kauvorgang und somit auch die Speichelproduktion ein.

Zum Kauen von 1 kg Heu benötig ein Pferd unter normalen Voraussetzungen zwischen 40 und 50 Minuten. Dabei produzieren die Speicheldrüsen etwa 4 Liter Speichel. Im Vergleich dazu, braucht ein Pferd beispielsweise für 1 kg Hafer aus einem Futtertrog nur etwa 8 - 15 Minuten und produziert dabei nur 1 Liter Speichel.

Abgesehen davon, dass man einer Getreide- bzw. Müsli oder Pellets Fütterung sehr kritisch gegenüber stehen sollte, werden diese vermeintlichen Futtermittel oftmals geschlungen, vieles fällt links und rechts aus dem Maul heraus. Das ist gar nicht gut für die Verdauung und begünstigen u.a. die Entstehung von Zahnstein.

Der Speichel enthält viel Bikarbonat (NaHCO3) und ist deshalb stark basisch. Sinkt die Anzahl der Kaubewegungen, reduziert sich auch die Menge an Speichel und somit die Abgabe von Natriumbikarbonat. 10 Liter Speichel weniger pro Tag kommen da schnell zusammen und dann wird es gefährlich.

Wenn man das Getreide auch noch schrotet oder in Wasser aufweicht, schadet man seinem Pferd gerade dadurch, dass man es ihm leichter machen möchte. So gerät der Säure-Basenhaushalt und damit die gesamte Verdauung durcheinander.

Wen man schon unbedingt Getreide füttern muss, dann am besten über sauberen Boden gestreut, damit die Pferde Korn für Korn oder Pellet für Pellet mühsam aufsammeln müssen.

Man kann auch größere Kiesel in den Trog mischen, damit die Pferde sortieren müssen und deshalb langsam fressen. Keine Sorge, sie fressen die Kiesel sicher nicht.

Vor allem sollte auch die Maulhöhle regelmäßig kontrolliert werden und auch eine Funktionserhaltung des Pferdegebisses größtem Wert gelegt werden.

 

 

 

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